Naturliebhaber und MEKmedia Geschäftsführer Matthias Moritz

MEKmedia

Furth im Wald? Wo ist das? Im Bayerischen Wald? Und dort entstehen Smart TV Apps und Digital Signage Lösungen für Unternehmen wie Audi, BILD und sogar den Deutschen Bundestag? Ja! Möglich machen es eine gute Idee, die Azure Cloud und eine schnelle Internetanbindung.

Furth im Wald? Wo ist das? Im Bayerischen Wald? Und dort entstehen Smart TV Apps und Digital Signage Lösungen für Unternehmen wie Audi, BILD und sogar den Deutschen Bundestag? Ja! Möglich machen es eine gute Idee, die Azure Cloud und eine schnelle Internetanbindung.



Die digitalen Waldarbeiter Smart TV und Smart Signage aus dem Sanatorium
 

Kurze Zeitreise zum 25. Dezember 2011, 9 Uhr morgens, in den idyllischen 10.000 Seelenort Furth im Wald. Matthias Moritz will eigentlich mit seiner Familie und einem schönen Frühstück entspannt in den ersten Weihnachtsfeiertag starten, da bekommt er von den Monitoring-Tools seiner Firma MEKmedia eine Warnmeldung: Traffic Peak. Alle Server tot. Nichts geht mehr. Die Smart TV Apps seiner Kunden wie zum Beispiel Audi sind nicht mehr erreichbar. Ein Horrorszenario – und gleichzeitig der Beweis: Das Produkt seines Start-ups fängt an zu fliegen. Wir haben mit dem Gründer und Geschäftsführer des Telekom CSP2 Zukunftspartners MEKmedia, Matthias Moritz, über sein Softwareunternehmen mitten im Bayerischen Wald gesprochen und ihn natürlich auch gefragt, wie es zu der sprunghaften Serverüberlastung vor gut zehn Jahren kam, was die Konsequenz daraus war und ob Audi trotzdem weiterhin zu den Kunden seiner Firma gehört.


Eine Unternehmensgründung in Furth im Wald – da denkt man an Sägewerksbetrieb oder Mountainbikeverleih, aber nicht an die Entwicklung von Smart TV Apps und Digital Signage Lösungen. Wie kam es dazu?

Matthias Moritz: Die Antwort ist eigentlich ganz trivial: Ich bin hier aufgewachsen, liebe die Region und die Natur beginnt direkt vor der Haustür unseres Büros – einem umfunktionierten und modernisierten Lungensanatorium aus dem 19. Jahrhundert. Klar sind wir hier in der Region ein Exot, aber unser Erfolg und die geringe Mitarbeiterfluktuation zeigen, dass digitales Arbeiten und naturnahes Leben scheinbar sehr gut zusammenpassen. Tatsächlich haben wir aber auch noch eine Niederlassung in Inning am Ammersee, wo es ähnlich schön ist wie hier, wir aber ein bisschen näher an München und unseren Kunden sind, die ja vorrangig in den Metropolen sitzen. Martin Körner, mit dem ich zusammen MEKmedia gegründet habe, kümmert sich von Inning aus passenderweise auch um Marketing und Vertrieb, während wir uns hier in Furth im Wald vorrangig mit dem Thema Software-Entwicklung beschäftigen.

Das scheint sehr gut zusammenzupassen: Der erste MEKmedia Kunde war Audi – nicht schlecht für ein kleines Start-up aus dem Bayerischen Wald.

Tatsächlich ein Glücksfall. Eigentlich waren wir mit unserer Idee, das klassische TV-Programm durch zusätzliche nutzwertige Informationen zu erweitern, zu früh dran. Es gab weder Apps für Fernseher noch waren diese wirklich internetfähig. Microsoft schien unser Ansatz aber zu gefallen und sie nahmen uns in eine Tiefenförderung für Start-ups auf – und nicht nur das: Sie fragten uns, ob wir ein Widget – quasi der Vorgänger der heute bekannten TV-Apps – für Audi TV entwickeln wollen würden. Wollten wir. Und plötzlich war Audi eben Kunde von uns.

Bis Weihnachten 2011?

Das war tatsächlich ein Schock und wahrscheinlich das schlimmste Weihnachtsfest meines Lebens. Aber was war passiert: Smart TVs waren plötzlich massenmarktfähig. Gefühlt das halbe Land hat sich zum Weihnachtsfest einen smarten Fernseher geschenkt und der musste natürlich am nächsten Morgen ausprobiert werden. Der Ansturm war einfach zu viel für unsere Server und gleichzeitig der Beleg dafür, dass Smart TV Apps jetzt den Durchbruch geschafft hatten. Wir brauchten nur eine Lösung, wie wir solche Peaks künftig abfedern konnten und die hieß Azure Cloud. So mussten wir nicht eigene Serverkapazitäten aufbauen, die vielleicht nur wenige Tage im Jahr benötigt werden würden, sondern konnten die Kapazitäten je nach Bedarf hoch- und runterschrauben. Ein riesengroßer Vorteil für uns, den wir bis heute immer wieder nutzen – zum Beispiel, als ein großer Kunde von uns in diesem Jahr die FIFA Club-WM-Spiele mit dem FC Bayern München über seine Smart TV App übertragen wollte. Natürlich war da der Traffic planbar bedeutend größer als an einem „normalen“ Tag. Und ich kann Sie beruhigen: Unsere Ansprechpartner bei Audi hatten Verständnis für den Zwischenfall und halten uns bis heute die Treue.

Unternehmenssitz von MEKmediaAußergewöhnliches Büro am Ortsrand: ein zu einem modernen Bürogebäude umgebautes altes Lungensanatorium am Ortsrand von Furth im Wald (Foto: MEKmedia)


Das freut uns und bringt uns zu dem zweiten wichtigen Produkt von MEKmedia: Digital Signage. Können Sie das etwas genauer erläutern?

Wir kommen vom Thema Fernsehen und sind damit im heimischen Wohnzimmer. Aber wo kann die Digitalisierung von Informationen auf einem großen Screen noch Mehrwerte schaffen? Zwei Beispiele sind die Kommunikation mit Mitarbeitern über ein „Digitales Infobrett“ oder im stationären Handel über sogenannte „Digitale Schaufenster“. Nehmen wir ein Produktionsunternehmen, das über mehrere Standorte hinweg modern informieren, Emotionen transportieren und mit guten Geschichten die Identifikation der Mitarbeitenden mit dem Unternehmen fördern möchte. Oder denken Sie an ein Fachgeschäft, in das die Kunden kommen und neben dem reinen Produktsortiment auch über emotionale Bewegtbilder begeistert werden. Große smarte Displays haben hier ein immenses Potential und sparen sogar Ressourcen für Infoflyer oder Plakate.

 

Den Einsatz von Smart TV Apps kann man sich leicht vorstellen, da so gut wie jeder heutzutage einen Smart TV zu Hause im Wohnzimmer stehen hat. Interessanter dürften da die Anwendungsfälle von Digital Signage sein – zum Beispiel am Point of Sale oder in der internen Unternehmenskommunikation.
 

Grafik digitale Schaufenster

Einsatzbereiche von digitalen Schaufenstern (Quelle: MEKmedia)

 

Mehr Umsatz am Point of Sale

„Nach unserer Erfahrung gibt es im stationären Handel zahlreiche ungenutzte Flächen, die sehr effektiv zur Kundenkommunikation via Tablets, Displays oder großen Videowalls genutzt werden können“, erklärt Matthias Moritz. Seiner Meinung nach bieten Digital Signage Lösungen mehr Aufmerksamkeit für animierte Werbeinhalte, nutzen den Platz im Schaufenster effektiver aus und stellen einen komplett neuen Werbekanal dar, der nicht von Öffnungszeiten abhängig ist. Über das browserbasierte MEKmedia Admin Center lassen sich zentral alle Inhalte und Geräte verwalten. Bilder, Videos und andere Dateien können so schnell und unkompliziert hochgeladen und eigene Inhalte erstellt werden. Matthias Moritz: „Unser Service beinhaltet sowohl die Montage vor Ort als auch die Vorbereitung, Einrichtung und laufende Betreuung, Austausch und Wartung von Geräten der verwendeten Smart Signage-Lösung.“
 

Grafik digitale Infobretter

Einsatzbereiche von digitalen Infobrettern (Quelle: MEKmedia)


Interne Kommunikation auf einem neuen Level

Führungskräfte, Personalverantwortliche und die Geschäftsführung können von Digital Signage Lösungen in Unternehmen profitieren. Laut Matthias Moritz ermöglichen sie nicht nur ein emotionaleres Branding und die aufmerksamkeitsstarke Vermittlung von aktuellen Informationen. Die Kommunikation ist zudem in Echtzeit möglich, die Inhalte sind leicht zu aktualisieren und „Zettelwirtschaft“ mit Plakaten und Flyern wird vermieden. „Unsere Anwendung ist Hardware unabhängig und läuft auf einer Vielzahl von Geräten wie verschiedenen Tablets, Displays oder großen Videowalls. Auf Wunsch beliefern wir unsere Kunden aber auch mit unseren Komplettpaketen inklusive digitaler Displays in verschiedenen Formaten,“ erläutert Matthias Moritz.

MEKmedia war einer der ersten Partner des Telekom CSP2-Programms. Was war der Grund für diese Entscheidung und wie bewerten Sie sie im Nachhinein?

Wir beziehen unsere Azure Cloud Kapazitäten tatsächlich schon seit ein paar Jahren über die Telekom und sind super zufrieden. Die Zusammenarbeit klappt einfach richtig gut. Punkt. Natürlich gibt es immer wieder mal problematische Themen, aber dann sind die Kolleginnen und Kollegen von der Telekom hinterher und helfen uns bei der Lösung. Wir fühlen uns gut aufgehoben und in der Konstellation Microsoft, Telekom und MEKmedia sehr wohl. Außerdem profitieren wir gerade beim Thema Digital Signage von dem enorm großen Kundenstamm der Deutschen Telekom im Mittelstand. Hier lassen sich sehr gut Synergien finden und gemeinsam optimale Lösungsansätze für die vielen verschiedenen Mittelständler.

„Die smarten Lösungen von MEKmedia sind einerseits einzigartig und andererseits massenmarktfähig. Und das macht sie so interessant als Partner für die Deutsche Telekom und natürlich unsere Kunden. Matthias Moritz und sein Team haben Ihr Know-how von Smart TV Apps über Jahre hin zu Smart Signage weiter ausgebaut und zählen heute zu den führenden Anbietern in beiden Bereichen. Diese Entwicklung kann man nur dann erfolgreich durchlaufen, wenn man erstens das notwendige Durchhaltevermögen mitbringt und zweitens natürlich über das notwendige Talent verfügt. Und beides ist bei MEKmedia der Fall. Das ist auch der Grund, warum die Zusammenarbeit allen Beteiligten große Freude bereitet. Wir ergänzen uns perfekt und ich bin mehr als froh darüber, Matthias Moritz und sein erstklassiges Team zu unseren langjährigen Partnern zählen zu dürfen. Ich freue mich sehr auf viele weitere erfolgreiche gemeinsame Projekte.”

Sebastian Fromme, Cloud Partner Sales Manager

Was braucht es eigentlich, damit es noch mehr Erfolgsstorys wie MEKmedia abseits der Ballungsgebiete im ländlichen Raum gibt?

Ganz einfach: Wenn man einen Standort stärken will, muss man dafür sorgen, dass es überall Internet gibt – und zwar auch schnelles, stabiles Internet. Und das ist machbar. Da braucht man nur in die europäischen Nachbarländer zu schauen. Da gibt es viele Regionen, die wesentlich weiter sind. Grundsätzlich muss der Netzausbau beschleunigt werden, wenn man Innovationen haben will. Man sieht es ja jetzt, wo viele Menschen ins Homeoffice gegangen sind, besonders deutlich: Um zu Hause arbeiten zu können brauchen sie vor allem schnelles Internet. Gäbe es das hier bei uns in Furth am Wald nicht, gäbe es vielleicht auch keine MEKmedia.

Cloud Solution Partner Matthias Moritz

„Man würde uns überall anders erwarten, in Hamburg, München, Berlin oder Köln, aber eben nicht in Furth im Wald am östlichen Rand des Bayerischen Waldes“, erklärt Matthias Moritz, Gründer und Geschäftsführer des Smart TV App Pioniers und Smart Signage Experten MEKmedia.


Mehr über die MEKmedia GmbH: www.mekmedia.com


Dirk Heidemann

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Dirk Heidemann
E-Mail: reseller@telekom.de
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