Staatliche Förderprogramme im Fokus: Benjamin Springub im Interview mit IT-Mittelstand

18.08.2023 von Sven Weiß

In Zeiten, in denen der Mittelstand das Herzstück unserer Wirtschaft bildet, bietet das Interview mit Benjamin Springub, VP Operations Development bei der Telekom Deutschland GmbH, konkrete Einblicke in die entscheidende Rolle staatlicher Förderprogramme für mittelständische Unternehmen. Dabei werden nicht nur überzeugende Gründe beleuchtet, warum der Mittelstand diese Programme nutzen sollte, sondern auch verdeutlicht, wie diese Unterstützung die Bereiche Finanzierung, Innovation, Wettbewerbsfähigkeit und langfristige Nachhaltigkeit in bemerkenswerter Weise stärken kann. Das Interview bringt uns die Erkenntnis, wie die gezielte Nutzung staatlicher Förderprogramme einzelnen Unternehmen und der Wirtschaft insgesamt zu nachhaltigem Aufschwung verhelfen kann.


Das Interview:
DIGITALISIERUNGSVORHABEN

„ZUKUNFTSFÄHIGKEIT UND RESILIENZ STÄRKEN“


IT-Mittelstand: Herr Springub, warum sollte der Mittelstand in Sachen „Digitalisierung“ auf Förderungen setzen? 

Benjamin Springub: Mithilfe von Fördermitteln können Unternehmen innovative Projekte und Technologien implementieren, die sie sonst womöglich aufgrund von Kosten depriorisieren würden. Förderprogramme bieten hier die Chance, finanzielle Belastungen für das Unternehmen zu reduzieren. Wichtig ist auch zu wissen, dass viele Förderprogramme neben finanzieller Unterstützung auch Beratungsleistungen und Schulungen beinhalten können. Das ist vor allem für KMUs wertvoll. Mittelständler, die rechtzeitig auf den Zug der Digitalisierung aufspringen, können ihre Zukunftsfähigkeit und Resilienz stärken. Mit dem Anschub durch entsprechende Förderung ist dieses nochmals attraktiver.

IT-Mittelstand: Was gilt es bei der Auswahl des richtigen Förderprogramms und der Antragstellung zu beachten? 

Benjamin Springub: Die meisten Unternehmen sind von der Vielzahl an Förderprogrammen und Anforderungen bei der Antragstellung überwältigt. So gibt es in Deutschland rund 3.000 unterschiedliche Förderprogramme. Auch ein Grund, warum man häufig vom Förderdschungel spricht. Denn jedes Förderprogramm hat spezifische Ziele und Antragsfristen, die eingehalten werden müssen. Und nicht alle Kosten, die im Zusammenhang mit einem Projekt entstehen, sind förderfähig. Förderprogramme erfordern darüber hinaus Nachweise bei der Durchführung des Projekts. Oft müssen Unternehmen die Kosten zunächst selbst tragen und bekommen diese erst später erstattet. Daher ist es wichtig, dass Unternehmen sich Zeit nehmen: erst eruieren, für welches Förderprogramm sie infrage kommen. Dann das passende Förderprogramm bearbeiten und zum Schluss einen soliden Antrag stellen. Eine gründliche Vorbereitung kann die Chancen auf eine erfolgreiche Förderung erheblich erhöhen. 

IT-Mittelstand: Mit welchen Förderbeträgen können KMUs im Fall einer Bewilligung rechnen? 

Benjamin Springub: Die Höhe der Fördermittel variiert stark. Das ist abhängig von der Art des Programms und des jeweiligen Projekts sowie der speziellen Bedingungen, die ein Unternehmen erfüllen muss. Manche Programme übernehmen bis zu 70 Prozent der Kosten. 

IT-Mittelstand: Inwieweit nutzt der Mittelstand das vorhandene Angebot an Digitalisierungsförderungen schon? 

Benjamin Springub: Der Mittelstand hat die Möglichkeiten der Digitalisierungsförderungen längst nicht ausgeschöpft. Innovative Lösungen wie das Internet der Dinge (IoT) oder Künstliche Intelligenz (KI) setzt bisher nur eine Minderheit ein. Öffentliche Förderprogramme könnten den Einsatz technischer Neuheiten steigern. Jedoch rufen laut Digitalisierungsindex 2022 bisher nur 18 Prozent der Unternehmen diese Gelder für ihre Vorhaben ab. Oft genannte Gründe: fehlende Transparenz und bürokratische Hürden. Das lässt sich auch unter den Unternehmen beobachten, die solche Fördermittel nutzen: Etwa sechs von zehn Betrieben mussten externe Unterstützung einholen. Nur so ließ sich das passende Programm finden und beantragen. Das heißt aber nicht, dass Förderungen ungenutzt bleiben. Es gibt Erfolgsgeschichten von KMUs, die Fördermittel genutzt haben, um ihre Digitalisierungsprojekte zu realisieren. Zudem gibt es seitens der Regierung und der Förderinstitute stetige Bemühungen, Programme bekannter zu machen und die Antragstellung zu vereinfachen.


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Das Interview von Benjamin Springub finden Sie auf Seite 8.

IT-MITTELSTAND Ausgabe 7-8/2023


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„Durch die Hilfe der Telekom sind wir mit geringem Aufwand
schnell ans Ziel gekommen.“

Der Mittelständler plante, seine IT-Sicherheit zu verbessern und in den Schutz der IT zu investieren. Durch die Nutzung der Telekom-App "Meine Förderung" entdeckte er eine breite Palette von Förderprogrammen auf Bundes-, Landes- und EU-Ebene. Die App bot nicht nur eine übersichtliche Darstellung, sondern ermöglichte auch eine kostenlose Beratung. Die Experten der Deutschen Telekom Schubkraft wiesen auf ein passendes Förderprogramm in Hessen hin, um in Sachen IT-Sicherheit optimal gerüstet zu sein.

Lesen Sie das komplette Titelinterview auf Seite 19 - 25.


Sven Weiß

Sven Weiß ist seit 2001 im B2B-Sektor der Deutschen Telekom tätig und verfügt über mehr als ein Jahrzehnt Erfahrung in den Bereichen Online-Marketing und Sales Enablement. In seiner gegenwärtigen Position strebt er aktiv danach, komplexe Themen wie Fördermittelrecherche und -beantragung mithilfe digitaler Lösungen einfach zugänglich zu machen. Hierdurch eröffnet er den Kunden der Telekom neue Möglichkeiten zur Weiterentwicklung.